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Reuven und roswitha kl 2016 in ED-1.jpg

pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Reuven Moskovitz Herbst 2016 in Erding

14. Nov 2016

„Es gibt ein Deutschland, das ich liebe“, sagt Reuven Moscovitz (88), als er zum wiederholten Male auf Einladung von Pax Christi Erding --‐ Dorfen von seinen Friedensabenteuern erzählt – ein Satz, der ihn seine Stelle als Lehrer in Jerusalem gekostet hat.

Als Kind und Jugendlicher hat er Holocaust und Vertreibung in Rumänien erlebt, hat den Staat Israel als Kibbuznik mitgestaltet und von Anfang an die Vertreibung der Palästinenser aus ihren Dörfern und von ihren Olivenplantagen als großes Unrecht empfunden. „Der lange Weg zum Frieden“ heißt seine Biographie und sein Lebensthema. Als Rufer in der Wüste setzt er sich ein für die Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern, aber auch für die zwischen Deutschland und Israel. Weder der Aachener Friedenspreis (2003) noch der Amos--‐Preis der „Offenen Kirche“ Stuttgart können seine Enttäuschung über die politische Entwicklung in Israel lindern. Aber auch gegenüber Deutschland findet Reuven Moskovitz klare Worte. Er sieht Deutschland in der Pflicht, aus historischer Verantwortung Solidarität mit Israel zu wahren, andererseits darf diese Solidarität nicht das Unrecht gegenüber den Palästinensern verschweigen. Es müsse unter Freunden möglich sein, begangenes Unrecht zu benennen. Insbesondere die Christen in Deutschland sieht er in der Pflicht . In seiner Autobiographie „Der lange Weg zum Frieden“ berichtet Moskovitz von einer Begegnung als junger israelischer Soldat. In einem verlassenen Haus steht ihm plötzlich der frühere arabische Besitzer gegenüber, der sich noch etwas von seinem Eigentum holen will. „Ich als Sieger vor einem Menschen in Todesangst – in seinem eigenen geplünderten Haus. Ich kann nicht behaupten, dass ausschließlich dieser Anblick meine leidenschaftliche Arbeit für eine Veränderung der Gesellschaft, die beiden Völkern Gerechtigkeit gewährleistet, bewirkt hat. Ich weiß aber, dass mich dieses Bild bis heute verfolgt und mit einem Gefühl schmerzhafter Hilflosigkeit erfüllt.“ Reuven Moskovitz ist müder geworden, aber er gibt nicht auf.

 

Das Katholische Bildungswerk lädt zu einem besonderen Vortrag im Stadthaus der

Katholischen Kirche, Humboldtstraße 21, ein: Friedensaktivist Reuven Moscovitz (Jerusalem) spricht am Dienstag, 7. Mai, um 19 Uhr zu dem Thema: „Der lange Weg zum Frieden – verpasste Gelegenheiten im Konflikt Israel/Palästina; Hoffnungen für die Zukunft“.

Reuven Moscovitz ist unermüdlich im Einsatz für die Aussöhnung und den Frieden zwischen Juden und Palästinensern. Darum erhielt er 2003 den Aachener Friedenspreis (mit einer Palästinenserin) und 2011 den Amos-Preis der „Offenen Kirche“ in Stuttgart.

Er sieht Deutschland in einer doppelten Solidarität. Zu Israel wegen der historischen Schuld der Shoah, aber auch zu den Palästinensern um der Gerechtigkeit und der Menschenrechte willen; denn die Vertreibung aus ihrem Land in Folge der Staatsgründung Israels wurde nicht zuletzt mit jenem Schicksal der Juden begründet.